Betreutes Wohnen in Dassendorf: Wohnanlage an neuem Standort geplant

Veröffentlicht am 20.12.2011 in Kommunalpolitik
 

Seit über 15 Jahren steht seniorengerechtes, betreutes Wohnen auf der Themenliste und in den Wahlprogrammen der Dassendorfer SPD. Wir sind nach wie vor der festen Überzeugung, dass in Dassendorf Einrichtungen geschaffen werden müssen, welche die Wohnsituation älterer Menschen verbessern und das Leben im Alter angenehm und erträglich machen. Diese Voraussetzungen erfüllt am besten nach unseren Erkenntnissen das „Betreute Wohnen“. Diese Wohnform macht es möglich, in den eigenen „vier Wänden“ (Miete oder Kauf) zu leben und die Betreuung nach den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen selber zu wählen.

Den Bedarf für seniorengerechten Wohnraum hatte die AWO im August 2006 bei den Dassendorfer Bürgern abgefragt und dabei ca. 400 Unterschriften für das „Pro“ eingesammelt und an den damaligen Bürgermeister übergeben. Dieses ist ein Beleg dafür, dass es in unserer Gemeinde sehr viele Menschen gibt, die im Alter nicht mehr Haus und Garten bewirtschaften mögen und können, aber innerhalb Dassendorfs eine pflegeleichtere Wohnung beziehen möchten. Sie können sich so ihr gewohntes Umfeld erhalten und über kurze Wege den Kontakt zu Kindern, Enkelkindern und Freunden aufrechterhalten.

In der Vergangenheit gab es immer wieder hoffnungsvolle Anläufe, die aber stets daran scheiterten, dass keine geeigneten Flächen zur Verfügung standen. Im Jahre 2004 startete ein Dassendorfer Investor einen neuen Versuch mit der Absicht, im Gewerbegebiet nördlich Bargkoppel eine Seniorenwohnanlage zu errichten. Letztendlich scheiterte er aber an den kaum erfüllbaren Auflagen der Kreis- und Landesbehörden im Zusammenhang mit den Lärmimmissionen der benachbarten Gewerbebetriebe.

Nunmehr gibt es neue, vielversprechende Entwicklungen in dieser Angelegenheit. Auf der Suche nach einem Alternativstandort sah der genannte Dassendorfer Investor die Möglichkeit, auf dem Areal nördlich der B 207 und westlich des „Neubaugebietes“ (B-Plan 18) bis zum Wendelweg, das Projekt neu zu planen. Diese Fläche erscheint uns nach wie vor ideal, denn die Senioren hätten hier die Möglichkeit, im Zentrum Dassendorfs zu leben. Ärzte, Apotheke, Kreissparkasse, das Amt und Bushaltestellen befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft und sind auch für Menschen mit Gehbehinderungen zu Fuß gut zu erreichen. Und die Enkelkinder können nach Schul- oder Kindergartenschluss mal schnell bei den Großeltern reinschauen.

Die genannte Fläche ist nicht im Besitz der Gemeinde, sondern gehört unterschiedlichen Eigentümern. Für den Ankauf der Grundstücke und die Erschließung des Areals zeigt eine Erschließungsgesellschaft Interesse. Da nur der Bau der Seniorenwohnungen sich nicht rechnen wird, prüft die Gesellschaft momentan die Wirtschaftlichkeit eines Bebauungsvorhabens für einige Einfamilien- und Reihenhäuser samt Seniorenwohnanlage.

In ersten Gesprächen erläuterten Investor, Erschließer und Planer gegenüber der Bürgermeisterin und den Fraktionen der Gemeindevertretung ihre Vorstellungen und mögliche Bauvarianten. Die beigefügte Skizze stellt eine der möglichen Varianten dar. Grundsätzlich kam man überein, dass
- es keine Durchfahrt für Kraftfahrzeuge durch das bestehende „Neubaugebiet“ (B-Plan 18) geben wird;
- es ebenfalls keine Durchfahrtmöglichkeit vom Bornweg über den Wendelweg, vorbei an Schule und Kindergarten, geben wird;
- ein Durchgang für Fußgänger und Radfahrer aber erhalten bleiben soll;
- die einzige Zufahrt zur Seniorenwohnanlage und dem Erschließungsgebiet über den südlichen Wendelweg an die B 207 erfolgen soll. Erste Gespräche mit den Genehmigungsbehörden verliefen erfolgversprechend;
- der bestehende Lärmschutzwall entlang der B 207 verlängert werden soll
- Erhalt der Knicks und der Umwelt

Nach den am 29.11.2011 im Planungsausschuss erfolgten Aufstellungsbeschlüssen für Flächennutzungs- und Bebauungsplan wird es nun Aufgabe der Gemeinde sein, ihre Planungshoheit auszuüben und gemeinsam mit Investor und Erschließer die jeweiligen Vorstellungen in Einklang zu bringen und Details auszuarbeiten. Dabei gilt es, die Gemeinde Dassendorf von sämtlichen Planungs- und Erschließungskosten freizuhalten.